Sprachzeit Praxis für Logopädie Lynn Lisa Weihsweiler

Sprache haben, Sprechen können, Stimme geben, Zeit nehmen

Schluckstörungen

Auch Schluckstörungen können durch verschiedene Faktoren bedingt auftreten. Zumeist sind sie muskulär bedingt, wobei die zugrunde liegende Ursache sehr unterschiedlich sein kann. Es können sowohl neurologische als auch organische oder funktionelle Schluckstörungen auftreten

 

Viszerales Schluckmuster

Bei Kindern tritt dabei überwiegend das sogenannte viszerale Schluckmuster auf. Dieses basiert meistens auf einer hypotonen Zungenmuskulatur. Der Patient ist durch diese nicht in der Lage, den Schluckvorgang, wie physiologisch vorgesehen, mit Druck nach hinten durchzuführen, sondern presst die Zunge beim Schlucken nach vorne gegen oder zwischen die Zähne. Dieser Druck kann zur Folge haben, dass die Zähne im Kieferknochen verschoben werden. Um eine Zahnfehlstellung verhindern oder eine bereits vorhandene mit Hilfe einer Zahnspange korrigieren zu können, werden in der logopädischen Behandlung die orofaciale Muskulatur gestärkt und ein korrektes Schluckmuster angebahnt. 

 

Neurologisch bedingte Schluckstörungen

Von neurologisch bedingten Schluckstörungen ist die Rede, wenn den Symptomen eine Erkrankung des Gehirns zugrunde liegt. Dies kann zum Beispiel durch einen Schlaganfall, Schädel-Hirn-Traumata oder aber durch degenerative Erkrankungen wie Morbus Parkinson oder eine „Amyotrophe Lateralsklerose“ der Fall sein. Dabei kann es krankheitsbedingt zu motorischen oder sensiblen Störungen im Mundraum, Rachen oder dem Hals kommen, sodass ein physiologischen Schlucken nicht mehr möglich ist. Je nach zugrunde liegender Erkrankung werden Verfahren zur Muskel-/ Nervenstimulation Verfahren angewendet und die Muskulatur stärkende und Motorik verbessernde Übungen erarbeitet. Auch sogenannte Schluckmanöver können zum Einsatz kommen, mit deren Hilfe der Patient lernt, die betroffene Region zu unterstützen oder zu umgehen. In der Therapie werden dabei Störungen in der präoralen, oralen, pharyngealen und ösophagealen Schluckphase unterschieden, die jeweils einen anderen Therapieansatz benötigen.

 

Organisch bedingte Schluckstörungen

Auch durch eine organische Ursache, wie zum Beispiel eine Teilresektion (teilweise Entfernung) der Zunge können entsprechende Defizite in der entsprechenden Schluckphase auftreten. Die Behandlung erfolgt je nach Ursache dabei sehr individuell.